Die online-Petition Beim Nds. Landtag war ein voller Erfolg! Knapp 6000 Bürger fordern den Erhalt des Römerlagers. Nun liegt die Entscheidung bei der Region, da der Landtag die Entscheidung an die Region übergab. Holcim will im Sommer 2020 über den Abbau entscheiden. Seit 11.2 führt Holcim hierfür Neuvermessungen durch.
Bitte unterstützen Sie die Rettung des Römerlagers, indem Sie Ihren Regionsabgeordneten oder gleich den Regionspräsidenten anschreiben. Gerne können Sie folgende Vorlage verwenden, einfach als Bild ausdrucken und ausfüllen.
Trotz seiner Bedeutung ist das Römerlager, immerhin das zweitgrößte Bodendenkmal Niedersachsens, akut vom Kiesabbau bedroht. So könnte diese historische Stätte von europäischer Bedeutung bald in einem Kiessee verschwinden. Weder die Region Hannover, noch das zuständige Ministerium für Wissenschaft und Kultur stellen sich ihrer Verantwortung, dieses Bodendenkmal als Bildungsstätte und Forschungsreserve unbedingt für die zukünftigen Generationen zu erhalten. Das Landwirtschaftsministerium prüft gerade die Möglichkeit das Gebiet des Rönerlagers als Rohstoffsicherungsgebiet auszuweisen. Sie, als Leserin oder Leser, können den Kampf für den Erhalt unterstützen. Die Römer AG Leine (RAGL) stellt Infotafeln auf, gibt Flyer heraus, veranstaltet Führungen und Vorträge und realisiert ein Infopoint. Unterstützen Sie unsere Arbeit durch eine kleine Spende an:
RAGL NGH IBAN: DE79 2505 0180 0000 8322 00 BIC: SPKHDE2H
Ergänzende MELDUNG:
Laut Rechtsexperten ist die Zerstörung des Römerlagers durch Kieasabbau nicht zu verhindern. Es ist zu erwarten dass weder die Region noch das zuständige Ministerium den Kiesabbau im Römerlager untersagen. Allerdings kann der Kiesabbau durch Klagen um einige Jahre hinausgezögert werden. Dies verschafft die Möglichkeit das Römerlager zu erforschen und zu retten was zu retten ist. Es ist schade dass Region und Land dieses kulturelle Erbe und Denkmal von landesgeschichtlicher Bedeutung dem Kiesabbau preisgeben. Nun ist verstärkte Öffentlichkeitsarbeit angesagt um den Druck auf die Politik so zu verstärken bis sie handelt. Deshalb zeichnen Sie bei der online-Petition zum Erhalt mit!
Am 10.10.17 meldete sich der Landwirtschatsminister zu Wort und sagte (siehe Punkt Presseberichte), dass der Raumordnungsplan noch geändert und der Kiesabbau so verhindert werden kann. Nach der Landtagswahl könne eine Überarbeitung erfolgen. Die Region Hannover hat seiner Aussage nach bereits 2016 von der rechtlichen Möglichkeit den regionalen Raumordnungsplan zu ändern gebrauch machen können und die Fläche reduzieren oder tauschen können, hat dies aber nicht getan.
Kommentar: Ein Versäumnis der Region zu Gusten von Kieasbbau und zum Schaden der Öffentlichkeit. Wieso korrigiert die Region dies nicht? Hoffen wir, dass das Engagement des Landwirtschaftsministers nach den Landtagswahlen noch erhalten bleibt.
Das Biotop „Dicken Riede“ ist ein Altarm des Flusses Leine. Es ist etwa 100 m breit und mehrere hundert Meter lang. Für das Römerlager ist die Dicke Riede von großer Relevanz. Es durchschneidet das Römerlager zu 2/3 in den westlichen und zu 1/3 in einen östlichen Teil. Sie diente der Frischwasserversorgung, konnte jedoch möglicherweise mit Booten befahren werden. Am Ende des Römerlagers und der Dicken Riede bot sich eine Anlegestelle an, allerdingst ist der fragliche Teil bereits durch einen Kiesteich zerstört. Sollte es eine Anlegestelle gegeben haben, so wäre dies ein Hinweis darauf, dass das Marschlager deutlich länger bestanden haben könnte als bisher angenommen. Dies würde mit dem ungewöhnlichen Fundreichtum korrelieren. Durch entnommene Bohrkerne soll an Hand von Pollendiagrammen geklärt werden wie der Bewuchs im Bereich des Römerlager vor und nach der römischen Belegung war.
Bedrohung des Biotops
Der Plan des Kiesabbaus zeigt deutlich, dass die Dicke Riede durch ein Förderband für Sand und Kies durchschnitten werden soll. Es ist fahrlässig anzunehmen, dass das Biotop dadurch nicht geschädigt wird. Im Sommer wäre eine große Staubbelastung und ganzjährig eine starke Geräuschbelastung des Biotops gegeben. Hinzu käme eine Änderung des Grundwasserspiegels, was zwangsläufig Auswirkungen hätte. Das Biotop ist demnach als realistisch gefährdet anzusehen.
Bild der Dicken Riede, Foto: Axel Hindemith